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Rabea Antonia und Raphaela Laura

 

Rabea und Raphaela, Baby mit Anenzephalie

Lange Zeit versuchten wir unser Wunschkind zu bekommen – leider ohne Erfolg. Nach einer Hormonbehandlung stellten wir am 13.06.2007 die Schwangerschaft mit unserem Wunschkind fest. Die Schwangerschaft verlief absolut Problemlos- keine Übelkeit und keine anderen Probleme.

In der 7. SSW erfuhren wir dass es das Wunschkind im Doppelpack wird. Da war die Freude riesen groß - wollte ich doch schon immer Zwillinge haben.

Ich freute mich auf jeden Termin bei unserem Arzt,  dass ich euch wieder sehen durfte. Leider konnte der Papa meistens nicht mit. Bei den US stellten wir fest das ein Baby immer auf dem Bauch lag also bekam es den Namen Schlafmaus. Und weil das Zweite immer rumzappelte wurde es zur Tanzmaus.

Dann am 17.09.2007 war endlich der 4-D Ultraschall - Papa hatte sogar Zeit - wollten wir doch endlich wissen was ihr zwei werdet. Und am nächsten Tag entspannt in den Urlaub fahren. Als wir beim Arzt rein kamen war noch alles ok. Der Doc erzählte dann gleich das er den Tripple Test nicht machen kann weil ihr ja zu zweit seid und der dann eigentlich nichts aussagt. Dann fragte er wegen dem großen US ob ich morgen könnte weil es nach dem Urlaub zu knapp wäre. Wir schauten ihn etwas baff an – der Ultraschall sollte doch heute sein. Der Arzt sagte dann „na ja, wir können mal schauen was wir sehen“, ansonsten sollte ich am nächsten Tag um 7:30 noch mal kommen. Dann schaute er sich die Babys an und entdeckte eine Unstimmigkeit. Er sagte zu uns er wolle die Untersuchung erst abschließen und dann sollten wir noch mal in sein Zimmer kommen. Da kam dann der Schock. Unsere Schlafmaus hatte eine Fehlbildung vom Kopf und ist nicht überlebensfähig. Der Arzt wollte mich überweisen um das abzuklären da er so was auch noch nie hatte. Wir bekamen einen Termin im Bürgerhospital von Frankfurt für den gleichen Tag.

Auf der Fahrt haben wir kaum gesprochen - wir wussten nicht was wir sagen sollten. Und dann die Sucherei nach der Klinik. Haben aber dann sogar einen Parkplatz direkt vor der Tür bekommen.

Nach vielen Fragen bei der Anmeldung setzen wir uns ins Wartezimmer. Endlich kam eine Ärztin und ein Arzt. Sie erklärte uns, dass sie jetzt erst mal alles anschaut und misst bei den beiden. Sie fing an, beide zu suchen, mass das Tanzkrümelchen aus und erklärte uns alles. Dann fragte sie ob wir wissen wollen was es ist. Klar wollten wir. Tanzkrümelchen ist ein Mädchen. Irgendwann wurde mir fürchterlich heiß und ganz komisch - das Baby lag so, dass sie auf meinem Magen schallen musste. Nach einem Moment ging es wieder und dann bin ich auf der Seite liegen geblieben zum schallen. Nach einiger Zeit kam der Arzt. Ich wollte ja noch wissen was das andere wird - er sagte: auch Mädchen - also zwei Mädchen.

Dann kam der Schock: es war wahr, unser Bauchschläfer hat eine Fehlbildung am Kopf. Er erklärte uns was das bedeutet, und da machte mein Kreislauf zum zweiten Mal schlapp.

Wir hätten nun verschieden Möglichkeiten, müssten aber im Moment nichts entscheiden da es soweit beiden gut ging. Wir könnten das Bauchschläfer abtöten oder ich  könnte sie beide austragen in der Hoffnung dass sich das Tanzkrümelchen weiter gut entwickelt und das andere auch. Es kann sein dass das kranke Baby zuviel Fruchtwasser aufbaut und dass es dann immer punktiert werden muss. Und es kann sein, dass es von alleine abstirbt. Den Rest habe ich nicht mehr wirklich wahrgenommen...

So lange haben wir auf unsere Engel gewartet und jetzt nimmt man uns eins vielleicht sogar beide wieder weg?

Ich war dann noch bei meinen Eltern und habe ihnen erklärt was die Ärzte gesagt haben. Meine Schwestern kamen und wollten alles genau wissen. Meine Schwester hat dann noch mal gegoogelt, da wir einen Bericht bekommen haben wo alles drinnen steht - aber für mich war es zu verwirrend. Wir haben noch lange geredet und ich bin dann gegen 21 Uhr heim.

Zuhause habe ich gepackt bis Papi kam; wir haben dann überlegt ob wir denn überhaupt noch in den Urlaub fahren wollen? Aber wir haben uns entschieden, dass es das beste ist, wenn wir uns erstmal darüber klar werden, was das jetzt für uns bedeutet. Also sind wir ins Bett - konnten sogar etwas schlafen - aber nicht lange und nicht gut.

Meine zwei Engel ich liebe euch beide sehr und möchte euch beide nicht verlieren.

Hier sind ein paar Tagebuchauszüge aus den folgenden Wochen:

 

19.09.2007

Jetzt wissen wir seit 2 Tagen, dass es einem von euch nicht gut geht und leider nur kurz bei uns bleiben wird. Das macht uns sehr traurig und verzweifelt. Wir versuchen es zu verarbeiten und an euch beide zu glauben. Daran zu glauben, dass ihr euch unterstützt und weiter wächst. Dass ihr euch gegenseitig helft.
Ich hoffe dass ihr eure Zeit zusammen genießt. Ich möchte jeden Moment mit euch genießen, jede Bewegung intensiv aufnehmen, und alles schöne an euch weitergeben.

Ich möchte euch soviel sagen doch es fehlen mir die Worte. Ihr seid mir so wichtig. Euer Papa und ich denken viel an Euch und reden und kuscheln mit euch zwei. Wir geben euch all unsere Liebe und hoffen dass ihr merkt dass wir an euch glauben und uns auf euch freuen.

Meine zwei geliebten Engel. Meine starken Mädchen. Bitte kämpft- ich kämpfe auch für euch. Es ist schwer aber gemeinsam schaffen wir es.

 

26.09.2007

Wir sind gerade in Italien und versuchen zu verstehen was das Ganze für uns bedeutet und was jetzt alles auf uns zukommt. Wir versuchen zu verarbeiten was jetzt so passiert. Es ist nicht einfach aber wenn wir zusammen halten dann schaffen wir es.
Umso mehr freuen uns die kleinen Dinge. So wie eben, als sich die Maus wohl gedreht hat, denn Mami war es so komisch. Und als ich den Bauch streichelte merkte ich auf der linken Seite eine Beule. Als wir dann nach dem Essen auf unser Zimmer gegangen sind hat der Papa auch mal gefühlt und gestrahlt - er hat es auch gefühlt dass da ein Teil von der Maus ist. Das ist ein schönes Gefühl dich zu spüren.
Ich hoffe ihr macht euch bald noch mehr bemerkbar. Dann bin ich doch beruhigter.

 

01.10.2007

Am Montag waren wir bei der Untersuchung. Die Frau Doktor fragte und wie es uns geht. Und dann wurde geschallt. Sie hat dich vermessen (Tanzmaus) und uns alles erklärt.

Ich habe mich überwunden und nach US-Bilder gefragt. Sie war voll nett und sagte „klar was wollen sie denn haben?“ Ich sagte nur „egal, Hauptsache ein Bild“...

Ein Foto von der ganzen Tanzmaus kriegte sie allerdings nicht mehr auf den Bildschirm, sie sei nun zu gross, aber man könne ja auch Details knipsen, was sie auch machte. Nur das Profil wollte uns unsere Kleine nicht zeigen. Sie vermaß die Schlafmaus und sagte, dass sie sehr weit im Becken liege, dass man den Kopf nicht messen könne und er auch schwer zu vermessen sei weil er ja nicht rund wäre. Und die Frau Doktor sagte endlich dass alles ok sei und dass es reiche wenn wir in 3 Wochen wieder kommen weil der FA Termin dazwischen ist. Und dass wir jederzeit anrufen können wenn wir Fragen haben.

Ich war schon etwas erleichterter...

 

06.10.2007

Hallo meine Engel,

heute Morgen habt ihr uns richtig glücklich gemacht. Wir lagen nach dem Aufwachen noch im Bett und haben so vor uns hin geträumt da merkte ich, dass eines tritt und dachte mir vielleicht merkt das der Papa ja auch. Also nahm ich seine Hand und legte sie dahin von wo der Tritt kam. Auf einmal sagt er: ja jetzt habe ich es auch gemerkt. Mir kamen die Tränchen - ich bin so glücklich, dass er es auch gemerkt hat.

 

12.10.2007

Wir haben die 130 geschafft - also haltet durch, dass wir es schaffen die 129 Tage noch gemeinsam zu erleben.

Ich habe mich dazu entschlossen in Frankfurt zu entbinden. Die machen die ganzen Untersuchungen und kennen sich aus, da bin ich sicher in den besten Händen. Aber mit unserer Schlafmaus bin ich hin und her gerissen. Sollen wir sie abtöten lassen um die Chancen für die Tanzmaus zu erhöhen? Kann ich damit umgehen ein totes Kind in mir zu tragen und das noch volle 4 Monate? Verändert sich das Baby in der Zeit? Kann ich es danach noch anschauen?

Fragen über Fragen....

Ich liebe euch meine Engel  jeden Tag mehr und mehr wenn ihr euch bewegt und mir Klopfzeichen gebt. Da kullert schon die eine oder andere Träne.

Am Dienstag sehe ich euch wieder. Da will ich den Arzt nach 4 D Aufnahmen fragen und wenn wir von der Schlafmaus nur ein Bild vom Fuß oder der Hand oder so bekommen- das reicht mir schon. Als Andenken.

 

16.10.2007

Wir haben den US gemacht bekommen - du Tanzmaus hast dich super entwickelt und hast wild gezappelt. Von dir, unserer kleinen Schlafmaus, wollten wir ja auch US Bilder aber du hast genau in dem Moment wo der Arzt das Bild gemacht hat die Hand zurück gezogen das war dann verschwommen aber wir haben uns trotzdem sehr gefreut und haben es mitgenommen. Ihr seid jetzt ca. 20 cm groß. Ich merke euch auch kräftig strampeln. Das ist schön.

 

20.10.2007

Wir sind ja vor drei Jahren hier her gezogen aber meine Eltern, seine Eltern, alle Verwandten und Geschwister leben ja in Gelnhausen und Umgebung. Also war für uns klar dass die Beerdigung auch dort stattfinden soll. Nach langem Hin und Her hat es nun geklappt, das Grab kommt nach Meerholz. Wir wissen zwar noch nicht auf welchen Friedhof, den im Dorf oder den im Wald - aber das ist ja auch egal, Hauptsache Meerholz, unser zuhause...

 

29.10.2007

Heute sind wir nach Frankfurt gefahren in die Klinik. Frau Dr. hat US gemacht und war zufrieden mit Euch. Das Fruchtwasser ist völlig in Ordnung. Ihr seid jetzt ca. 31 cm groß und 523 g schwer. Ab heute hat die Tanzmaus eine kleine Überlebenschance, wenn sie jetzt zur Welt kommen würde. Das Beste aber wäre die 32. SSW zu erreichen. Das wollen wir natürlich schaffen. Wir haben die Frau Dr. dann noch ein paar Sachen gefragt die uns wichtig waren. Ob Schlafmaus Organspender werden kann. Das musste sie erst nachfragen und sagte und dann, wenn die Schwangerschaft weit genug ist, die Organe gut ausgebildet sind und sie lebend auf die Welt kommt, dann könnte sie es werden - aber sie fragt noch mal bei den Kinderärzten nach und sagt uns dann das nächste mal Bescheid.

 

21.11.2007, 28. SSW

Ich war wieder mal sehr aufgeregt als wir nach Frankfurt gefahren sind. Der Gedanke, dass was nicht in Ordnung ist macht mich so traurig. Der neue Arzt war total nett und er hat auch nicht so lange geschallt. Ihr seid jetzt 35 cm groß und 964 Gramm schwer.

Um 11 Uhr waren wir dann bei Oma und sind mit Tante Jenny und Oma frühstücken gefahren und danach shoppen. Und siehe da, ich hab eure erste Ausstattung gefunden.

 

04.12.2007

Heute waren wir das erste Mal beim CTG. Es hat lange gedauert bis wir eure Herztöne gefunden hatten. Und dir Tanzmaus hat das nicht gefallen - hast oft getreten. Dann der Ultraschall, es ist alles in Ordnung. Ihr seid eine Woche im Wachstum zurück - aber das sei normal.

 

14.12.2007

Ihr habt jetzt 1500 kg und seid ca. 42 cm lang. Die Ärztin hat euch beide geschallt und das war gar nicht so einfach, da ihr beide sehr viel gezappelt habt. Aber das Wichtigste ging dann doch. Leider gab es wieder kein Bild weil ihr euch versteckt habt. Sie möchte uns, da alles so gut aussieht, erst im Januar wieder sehen. Sie hat uns aber auch gesagt, dass wir uns auf einen Kaiserschnitt einstellen sollten, da ihr immer noch übereinander liegt und euch wohl nicht mehr drehen werdet. Also machen wir beim nächsten Mal erst mal die Anmeldung im KH und dann informieren wir uns über den Kaiserschnitt.

Rabea und Raphaela, Baby mit Anenzephalie

 

17.12.2007

Ab heute sind wir in der 32. SSW - das heißt, nur noch diese Woche und dann haben wir die erste Hürde geschafft und wir sind auf der sicheren Seite.

 

18.12.2007

Beim Frauenarzt war alles in Ordnung. Der Muttermund ist fest geschlossen, CTG ist ok, ihr wart auch richtig lieb und habt nicht so gepoltert beim CTG. Allerdings ist die eine Binde verrutscht und als Oma die festmachen wollte hat sie einen Schlag von euch bekommen; danach hat sie sich nicht mehr getraut mich anzufassen. Ich musste so lachen, dass die Sprechstundenhilfe rein kam...

 

24.12.2007, 33. SSW

Wir haben die erste Hürde geschafft. Jetzt seid ihr so weit ausgereift das ihr zur Welt kommen könnt. Aber bitte bleibt noch etwas bei Mami.

Heute ist Heiligabend. Wir werden später zur eurer Ur-Oma fahren (meine Oma) und dann zum essen zu Oma und Opa U.

 

03.01.2008, 34. SSW

Euch geht es gut, ihr seid ca. 45 cm groß; das Große 2100 Gramm, das Kleine ist etwas leichter weil es ja nur den halben Kopf hat.

Bei mir ist der Muttermund weich und der Gebärmutterhals auf 2,5 cm verkürzt und innen Trichterförmig geöffnet. Da ist mir das Herz in die Hose gerutscht.... Ihr wollt doch nicht etwas schon kommen??? Aber der Arzt beruhigte mich gleich, ich soll mich schonen, dann können wir das Ganze noch etwas rauszögern.

 

10.01.2008, 35. SSW

Der Blutdruck ist Ok. Aber ich fühle mich heute voll mies. Habe die Nacht kaum geschlafen, musste ständig raus, habe geschwitzt, heute schon gespuckt und so einen kleinen Anflug von Kopfweh habe ich auch schon wieder.

Meine Schwester ist gekommen, um einen Bauchabdruck zu machen. Der ging allerdings mächtig in die Hose... Das war voll die Pampe - aber der Nachmittag war trotzdem voll schön. Wir haben viel gelacht und ihr habt Tante Jenny mächtig geärgert und getreten.

 

12.01.2008

Heute haben wir nochmals versucht, einen schönen Bauchabdruck zu bekommen. Auch das ging wieder in die Hose... aber dafür habe ich jetzt einen schönen Gipsabdruck vom Bauch. Und einzelne Wehen waren schon da.

 

15.01.2008, 36. SSW

Heute morgen hat uns der Papa mitgenommen nach Langenselbold und Tante Daisy hat uns da abgeholt. Wir haben noch einige wichtige Sachen erledigt und sind dann zur Oma und Opa B. Da haben wir vom Bauch noch einige Bilder gemacht.

Ich habe schon Wehen. Beim Ultraschall haben wir gesehen, dass der Gebärmutterhals extrem verkürzt ist und der Muttermund fast geöffnet ist. Der Arzt möchte, dass wir sofort nach Frankfurt fahren zur Untersuchung. Wir haben aber keinen Termin mehr bekommen, erst für den nächsten Tag um 11 h. Ich habe alles fertig gepackt weil mein Gefühl mir schon sagt, dass die mich da behalten.

 

16.01.2008

In Frankfurt haben sie mich stationär aufgenommen. Ich bekam dann Wehenhemmer angelegt und musste mich schonen. Dr. Spahn hat sich alles angeschaut und dann mit uns die Geburtsart besprochen. Da ihr euch gedreht habt, könnten wir auch normal entbinden - aber Raphaela liegt mit dem Popo nach unten und würde es sehr schwer haben. Also haben wir uns für einen Kaiserschnitt entschieden. Der Termin wurde auf den 29.01.2008 festgelegt. Ich hatte wahnsinnige Angst, wie es jetzt mit Rabea läuft und ob Raphaela gesund ist.

 

17.01.2008

Na meine Süßen, ihr habt mich ja nicht so gut schlafen lassen. Habe mich schon sehr gesorgt um euch. Habe auch gestern noch mal gespuckt weil ihr mir Sodbrennen gemacht habt. Ich habe den ganzen Tag gelegen, denn nach dem Frühstück hatte ich Unterleibskrämpfe. Sie haben dann noch ein CTG gemacht aber das war Top. Es ging dann auch wieder.

Eben war der Schock groß - gehe aufs WC und habe Schleim im Slip. Der Schleimpfropf hat sich gelöst... Die Schwester meinte das wäre ok. Heute Abend war dann noch mal Dr. Bahlmann da. Er sagte, dass bei mir der Wehenhemmer langsam runter gefahren wird und es gar nicht schlimm ist, dass der Schleimpfropf abgegangen ist - das zeigt, dass die Geburt langsam voran geht und dass das ok ist. Das hat mich dann schon sehr beruhigt.

Rabea und Raphaela, Baby mit Anenzephalie

 

19.01.2008

Am Montag kommt Seelsorgerin Frau Gabriel vorbei, weil ich noch mit ihr reden will und auch der Kinderarzt will am Montag kommen um ein paar Sachen zu besprechen. Ich hoffe Papa  ist dabei.

Jetzt sind es nur noch 10 Tage, dann können wir euch endlich sehen. Ich freue mich schon sehr auf euch. Euch endlich in den Arm zu nehmen - zu kuscheln - zu sehen wie ihr ausseht. Ob Ihr mehr von mir oder vom Papa habt. Papa hat mit dem Beerdigungsinstitut telefoniert da hat er am Mittwoch einen Termin. Das Einlagern unserer kleinen Maus bis ich zuhause bin wäre kein Problem. So kann ich mich in Ruhe erholen bis zur Beerdigung.

 

20.01.2008

Heute Morgen bin ich mit Schmerzen in der Niere aufgewacht. CTG war wieder super in Ordnung. Der US zeigte uns dann, dass es Euch gut geht, allerdings habe ich einen Nierenstau. Ich soll jetzt auf der linken Seite schlafen, damit rechts die Niere entstaut wird. Ab morgen sind es nur noch 8 Tage. Ich kann eigentlich nicht mehr - bin fertig mit den Nerven und der Körper macht mir zu schaffen. Morgen will ich mit dem Arzt reden, ob es wirklich notwendig ist noch so lange zu warten. Mal schauen was er sagt.

 

21.01.2008, 37. SSW

Beim Ultraschall haben wir gesehen, dass Raphaela wieder oben quer liegt und den Bauch extrem ausfüllt. So wurde der Kaiserschnitt auf Freitag vorgezogen. Die Stationsschwester war vor der Übergabe da, und sagte, dass sie mich hier auf der Station behalten wollen, weil sie sich einfach besser auskennen mit der ganzen Situation. Das beruhigt mich schon sehr und falls es klappt bekommen wir dann auch ein Einzelzimmer. Die Frau Dr. hat auch noch gesagt, dass sie nicht davon ausgeht das Rabea gleich stirbt. Ich finde es total süß dass Raphaela viel Platz gelassen hat für Rabea. Sie kann sich jetzt ausbreiten - Das ist Geschwisterliebe.

Die Kinderärztin war da. Sie konnte uns unsere Fragen beantworten aber die Situation war trotzdem seltsam. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie kam weil wir das wollten, und wir dachten, dass sie mit uns reden will. Sie hat uns erklärt dass sie nichts machen kann für Rabea - also kein Sauerstoff, kein Essen und kein Trinken. Sie geben ihr nur Schmerzmittel.

 

22.01.2008

Wir haben ganz gut geschlafen musste allerdings öfters aufstehen um auf das WC zu gehen. Geträumt habe ich auch - dass wir Gardinen für das Kinderzimmer gekauft haben. Heute Morgen waren alle Werte Ok. Die Seelsorgerin war immer noch nicht da. Das CTG war heute schwierig weil Rabea sich nicht zeigen wollte. Aber die Schwester meinte, dass das, was auf dem CTG drauf ist völlig ausreicht. Man sieht ja, dass keine Wehen da sind. Sybille und Irina waren da und haben Blumen und Geschenke gebracht. Es war schön, die beiden zu sehen. Allerdings ist der Nachmittag heute so langweilig... Oma, Jenny, Daisy und Dustin kommen erst Abends. Und schlafen will ich auch nicht, sonst schlafe ich heute Nacht wahrscheinlich nicht.

 

23.01.2008

Heute Nacht habe ich nicht gut geschlafen vielleicht die Aufregung oder lag es am Vollmond? Das Essen ging heute auch nicht wirklich an mich. Aber ich habe trotzdem gegessen, euch zuliebe. Heute Mittag war die Anästhesistin da und hat mich aufgeklärt über die OP und die Spinalanästhesie und alle Nebenwirkungen und Risiken. Am Abend kam noch der Papa und wir haben gekuschelt und Handball geschaut. Er hat heute auch alles mit dem Beerdigungsinstitut geregelt und der Bestatter hat vorgeschlagen, dass wir doch in die Trauerhalle gehen und danach erst auf den Friedhof. Er kümmert sich auch um das Rosengesteck. Papa hat den Sarg und die Decke ausgesucht. Der Sarg ist ganz weiß und ganz einfach und die Decke grün mit Motiven drauf - Kindgerecht. Da wird sich Rabea wohl fühlen. Beides ist sehr schön - Papa hat Bilder gemacht und es mir gezeigt. Pfarrer Lapp schickt uns noch Taufsprüche. Den Taufspruch nehmen wir dann auch an der Beerdigung. Er möchte auch noch was mit Kerzen machen. Ich möchte gerne auch noch den Spruch „getrennt und doch vereint“ einbauen.

 

24.01.2008

Heute ist der letzte Tag vor der großen OP. Morgen lerne ich euch endlich kennen. Ich liebe euch wirklich sehr und freue mich auf euch, auch wenn das der schlimmste und der schönste Tag in unserem Leben werden wird. Habe noch das CTG als Erinnerung bekommen.

 

25.01.2008, 37. SSW, Tag des Kaiserschnitts

Rabea und Raphaela, Baby mit Anenzephalie

Freitag - endlich ist es soweit.

Da die Anästhesistin gesagt hat, dass bis spätestens 6 Uhr das Wehenhemmermittel abgesetzt werden muss, habe ich um 6 Uhr geklingelt. Sie kam dann auch gleich und sagte sie habe mich nicht vergessen, sie habe das schon 1000 x gemacht, aber ich habe es dann gleich geändert bekommen. Ich habe dann Wehenhemmer ohne einen blutverdünnenden Wirkstoff bekommen. Um halb zehn war dann Papa da und wir warteten auf den Beginn. Draußen war strahlend schöner Himmel - Blau und Sonnenschein. Der richtige Tag um auf die Welt zu kommen. Ich wurde dann vorbereitet und dann haben wir gewartet. Und das zog sich und zog sich. Um 14 Uhr kam dann die Hebamme und hängte mir einen Tropf an, dass die Kinder weiterhin gut versorgt werden. Und es ging und ging einfach nicht los. Ich habe dann um halb fünf noch mal einen Tropf bekommen. Bis dahin hatte ich dann völlig die Nerven verloren. Ich habe nur noch geheult. Um viertel vor fünf wurde ich dann endlich abgeholt. Auf dem Weg nach unten ging es mir noch solala aber unten angekommen habe ich nur noch geheult. Papa gab mir dann noch einen Kuss und sagte: „Falls wir nicht mehr dazu kommen.“ Danach wurde ich in den Vorbereitungsraum geholt. Da durfte ich dann einen Moment liegen und hatte die Zeit mich zu beruhigen. Dann kam eine Schwester und noch eine die mich dann auf den OP-Tisch legen wollten – aber ich war schneller und bin rüber gekrabbelt. Sie waren ganz Überrascht, dass ich mit der Murmel (125 cm) noch so flexibel bin.

Endlich ging es in den OP. Ich bekam eine neue Braunüle und dann wurden mehrere Infusionen angelegt. Ich musste mich aufsetzten und der Rücken wurde mehrere Male desinfiziert und betäubt. Ich saß entspannt da und eine Hebamme stand vor mir und massierte mir die Schulter ich musste mich rund machen und sie tastete mich ab. Sie setzte die Kanüle und es wurde auch schon warm. Dann durfte ich mich hinlegen. Ich wurde verkabelt - Elektroden wurden geklebt für das EKG und den Blutdruckmesser. Ich bekam einen Sichtschutz. Ich merkte das ich meinen Fuß noch bewegen kann, aber Dr. Spahn beruhigte mich es wäre alles taub und fragte ob ich was merken würde. Ich verneinte und da sagte er, dass die andere Ärztin gerade ganz gemein zu mir war. Auf einmal sackte mein Blutdruck ab – sie konnte es aber schnell stabilisieren. Dann dauerte es nur einen kurzen Moment und dann hörte ich den ersten Schrei.

Um 17: 34 Uhr wurde unsere süße Rabea Antonia geboren.

Dr. Spahn schaute über den Sichtschutz und sagte dass sie jetzt etwas drücken müssen und um 17:35 Uhr kam der zweite Schrei und unsere Süße Raphaela Laura wurde geboren. Sie kam mit dem Fuß zuerst. Weil sie nach dem Arzt getreten hat.

Ich habe nur noch geheult.

Dr. Spahn wünschte uns alles Gute. Die Mäuse wurden dann zur ersten Untersuchung gebracht. Der stolze Papa ist mit den Babys gegangen. Mir war so speiübel, dass ich mich übergeben musste, aber es ging nicht, weil ich die Bauchmuskulatur nicht anspannen konnte. Sie gaben mir gleich Vomex gegen die Übelkeit.

Endlich wurden sie mir gebracht. Ich sah das erste mal meine Töchter, so zart, so lieb, so unglaublich hübsch so perfekt. Ich habe sie gleich kuscheln können. Meine Hand wurde losgemacht, dass ich sie streicheln konnte. Dann durfte ich in die Kamera lächeln. Die Schwester hat dann noch ein Bild vom Papa Carsten mit Rabea gemacht. Dann kamen sie auf Station. Der stolze Papa ist mitgegangen.

Ich war dann auch so langsam fertig mit Nähen, aber dann wurde die Ärztin noch mal gerufen weil ich noch geblutet habe. Sie drückte mir dann noch etwas auf dem Bauch herum, dann kam ich in den Aufwachraum und wurde wieder verkabelt. Ich zitterte ohne Ende, das hörte gar nicht mehr auf. Dagegen bekam ich dann auch ein Medikament. Die Wärmedecke konnte mich nicht wärmen. Nach dem Medikament hörte es auf. Ich war eine frisch gebackene Mama die high war. ;-) Ich schlief auch noch ein wenig.

Nach zwei Stunden durfte ich endlich auf Station. Die Schwester machte die Tür auf und ich sah meinen Mann – der strahlende, frisch gebackene Papa - und wusste, meine Kleine lebt noch. Er strahlte mich an und vor ihm auf dem Wickeltisch lagen unsere beiden Süßen. Als ich dann endlich geparkt war, kam noch das andere Bett ins Zimmer für meinen Mann, er durfte bei mir schlafen. Dann gab er mir endlich meine beiden Engel zum kuscheln. Sie sind so süß – ich konnte mich nicht satt sehen. Sie sind so niedlich - so süß wie sie geschlafen haben. So mit sich und der Welt zufrieden. Das war der glücklichste Moment in meinem Leben.

Den Abend haben wir mit staunen und kuscheln verbracht. Ich fühlte mich als stände die Zeit still. Ihr zwei seid so zum Fressen. Und ihr spürt, dass wir euch über alles lieben. Ich habe euch so gern im Arm. Ihr riecht so gut. Den Geruch möchte ich für immer bei mir behalten.

Rabea Antonia du bist eine so zuckersüße Maus.
Raphalea Laura du bist eine so hübsche Püppi.

Am Abend kam dann die Seelsorgerin Frau Gabriel, sie hat noch ein paar Details zu klären wegen der Taufe. Sie wollte dann einen Taufspruch von uns. Der Papa hatte den Laptop dabei und da waren die Sprüche von Pfarrer Lapp drinnen die er uns geschickt hat. Wir haben einen gefunden, der wirklich schön und sehr passend ist:

“Der Herr Spricht: ich sende einen Engel vor Dir her, der dich auf deinem Weg behütet.“

Frau Gabriel fand den auch total schön. Sie hat dann eine Kerze mitgebracht die wir behalten durften. Eine Osterkerze, Sie brachte auch eine Rose mit Weidekätzchen und noch eine gelbe Blume. Die haben wir zum Trockenen mit nach Hause genommen. Sie hat eine Urkunde ausgedruckt mit dem Taufspruch und einem tollen Bild. Und den ganzen Tauftext haben wir auch bekommen. Der Text, den sie gesagt hat war so passend. Wir haben beide geweint. Carsten hatte Rabea im Arm, ich ihn und Rabeas Hand, er mich, und Raphaela stand in ihrem Bettchen da neben. Es war ein sehr schöner Moment und wir waren zusammen, Rabea, Raphaela, Papa und Mama. Wir haben ihr mit Weihwasser das Kreuz auf die Stirn gezeichnet. Und noch zusammen das Vater unser gebetet. Das war sehr schön. Es war eine tolle Taufe. Und wir hatten danach noch Zeit für uns. Unsere kleine Familie. Ich liebe euch drei sehr. Ihr seid meine Familie mein Ein und alles. Ihr seid mit so wichtig. Wir habe dann noch SMS geschrieben und die Familien informiert, Glückwünsche entgegen genommen und Besucherliste gemacht. Die Nacht haben wir dann mit ein wenig Duseln, schlafen, füttern, schmusen und kuscheln verbracht. Das war anstrengend aber dafür auch schön. Wir wissen ja wofür wir das machen.

 

26.01.2008

Heute Morgen haben wir mit Papa und Mama gekuschelt und schöne Stunden zusammen verbracht. Am Mittag kam dann der erste Besuch - die uns sehen wollten. Unser Onkel Heiko war da mit Tante Kathrin, Cousar Robert und Cousine Emily. Da wurde ich aber von der Schwester abgeholt zum Blutzuckermessen. Aua tat das weh.... Dann kam ich zum Glück wieder zu Mami und Papi. Mami nahm mich dann auch gleich auf den Arm und ich konnte mich satt trinken. Der Besuch ist dann auch gegangen. Dann kamen Oma und Opa mit Daisy, Dustin und Joyce. Sie haben mich und Rabea gehalten, getragen und gekuschelt. Das hat uns gefallen. Abends kam dann noch Tante Jenny und hat uns einen schönen Engel mitgebracht.

Dann sind wir müde ins Bettchen gefallen. Papa und Mama haben auch ein paar Stunden Schlaf bekommen
Eure Raphaela und Rabea

 

27.01.2008

Rabea und Raphaela, Baby mit Anenzephalie

Am Sonntag besuchten uns die Mama und Cousine vom Papa. Der Opa konnte nicht kommen. Leider :-(

Am Sonntagnachmittag, nachdem der Besuch weg war, begann es dass Rabea Krämpfe hatte. Ab17:30 h kam dann noch Schnappatmung dazu. Das war schlimm. Um ca. 18: 00 h holten wir die Kinderärztin, die ihr Morphium gab. Nur unser kleiner Engel schluckte das Morphium immer. Wir haben dann Raphaela Laura holen lassen – sie wurde ins Kinderzimmer gebracht. Ich wollte nicht dass sie den Todeskampf ihrer Schwester mit bekam. So ca. gegen 18:30 h haben wir sie der Ärztin mit gegeben, sie hat ihr eine Magensonde gelegt und ihr das Morphium dann so gegeben dass sie keine Schmerzen hat. Sie sagte uns, dass sie uns die Kleine wieder hochbringen kann oder wir runter kommen können. Aber wir entschieden uns, dass wir warten, bis sie kurz vor dem Sterben ist und die Ärztin uns dann anrufen sollte.

Das waren die schlimmsten Stunden in unserem Leben – wir schauten Fernseher aber das kam uns alles so blöd vor. Wir schauten Fernsehen während unsere Tochter um ihr Leben kämpfte. Einen Kampf, den sie schon verloren hatte – aber trotzdem nicht aufgibt. Um 23 h wollte ich dann doch runter gehen, wir überlegten hin und her und blieben dann doch oben. Um 23:45 h rief sie uns an, dass sie eingeschlafen sei. Schwester Sandra, ein Engel mit blondem Haar, war die ganze Zeit bei Ihr. Sie hat sie getragen und mit ihr geredet bis sie eingeschlafen ist. Wir gingen dann ins Elternzimmer und konnten uns in Ruhe von Ihr verabschieden.

Ich war froh, dass wir Raphaela hatten - so mussten wir uns um sie kümmern und konnten nicht lange darüber nachdenken dass unsere Kleine uns für immer verlassen hatte.

 

28.01.2008

Bille kam uns besuchen. Und ich meldetet meine Süßen beim Standesamt an. Die Schwester sagte mir, ich müsste meine Kleine anmelden, dass sie sterben kann. Also bin ich mit Bille dahin zum Anmelden. Die Frau dort wusste noch gar nichts davon, dass die Kleine gestorben ist und musste erst nachfragen. Also ich wieder auf meine Station. Die Unterlagen wurden dann zu uns gebracht und wir mussten nur noch unterschreiben. Ich erfuhr auch, dass der Bestatter schon da war um die Kleine nach Hause zu bringen. So verging mehr oder weniger der ganze Tag.

Abends kam dann Papa wieder - er unterschrieb dann noch die Unterlagen und wir brachten sie hinter zur Station als wir mit der kleinen ins Kinderzimmer sind. Da wurde uns dann auch gesagt dass am nächsten Tag die U2 bei Raphaela ist und dass sie Abends noch mal zu einem Test kommen muss. Zurück auf der Station habe ich mir etwas gegen das extreme Kopfweh geben lassen. Allerdings war der Abstand zwischen den Medis zu kurz und ich war wie benommen. Habe alles wie durch Watte wahrgenommen. Ich habe etwas geschlafen. Um 24 Uhr als wir dann vor sind ging es mir wieder besser. Der Test war OK bei der Süßen.

 

29.01.2008

Heute Morgen bei der Visite habe ich gleich gefragt wann ich nach Hause darf. Er meinte, wenn meine Blutwerte in Ordnung sind, die Kleine nach der U2 fit ist und der Kinderarzt sein Ok gibt, dürfe ich am Mittwoch nach Hause. Der Kinderarzt untersuchte die kleine Maus, sie bekam das OK zum nach Hause gehen. Freu...

Auf der Station habe ich gleich berichtet und gefragt ob die Werte schon da sind und ob ich heimdarf. Aber keiner wusste was. Also habe ich gewartet, bis am Abend dann endlich die Erlösung kam - wenn der Arzt bei der Visite ok sagt, darf ich heim.

Ich freue mich, endlich heim.

 

30.01.2008

Der Arzt sah sich alles an und erklärte mir, was ich alles beachten muss wenn ich nach Hause gehen darf - und dann gab er das OK. Ich darf heim. Ich bin echt erleichtert. Ich habe in Windeseile gepackt, und dann sind wir los die Unterlagen holen, die Geschenke abgeben – uns verabschieden. Um halb eins haben wir das KH verlassen. Alles ins Auto gebracht und los ging es. Erst zu meinen Eltern kurz reingeschaut. Dann zu seinen Eltern - Mittagessen. Dann haben wir uns auf die Couch gelegt und etwas geschlummert bis der frisch gebackenen Opa kam und endlich seine Enkeltochter zu Gesicht bekam. Mann, hat der gestrahlt. :-) Dann sind wir endlich heim.

 

02.02.2008

Heute war die Beerdigung unseres Engels Rabea Antonia.

Wir haben Raphaela Laura bei Oma Gaby abgegeben und sind dann runter gefahren. Opa Dieter ist gelaufen. Wir haben auf dem Friedhof unseren Pfarrer begrüßt und sind dann in die Trauerhalle gegangen und haben uns ganz vorne hin gesetzt. Meine Eltern waren schon da. Die Trauerhalle war so schön gestaltet. Der Sarg stand auf einem Podest darüber war ein weißes Tuch und Drumherum auf dem Boden lagen Teekerzen und Rosenblätter. Die Beerdigung war wunderschön, unser Pfarrer hat genau die richtige Worte gefunden und  er sagte, dass auch er sich nicht erklären kann warum Gott einen so lieben Menschen keine Chance auf der Erde gegeben hat. Aber er hat die Kleine zu sich geholt, damit sie jetzt als Schutzengel über unsere Familie wacht. Dann sind wir raus und haben sie beigesetzt. Ich habe ihr ein Gedicht geschrieben und einen Brief. Raphaela Laura hat am Morgen ihre Nabelschnur abgeworfen und die haben wir auch mit rein getan. Ich habe morgens zu Gott gebetet dass, wenn er unsere Kleine bei sich aufgenommen hat, er bitte Sonnenschein schicken soll. Und das hat er gemacht. Wir hatten schönes Wetter. Nach der Beerdigung sind wir etwas durch die Gegend gefahren. Dann haben wir bei Gaby was gegessen – Raphaela Laura haben wir dann da gelassen und sind einkaufen gefahren, weil wir noch einige Dinge für die Maus gebraucht haben.

Jeder Tag ohne unseren Engel Rabea Antonia schmerzt fürchterlich. Diese Lücke in unserem Herzen wird niemals jemand schließen können.

Aber wir schauen in die Zukunft – zu Raphaela Laura sie gibt uns die Kraft die wir brauchen –  es wird nie aufhören weh zu tun aber es wird leichter.

 

, Carsten, Raphaela Laura mit Rabea Antonia tief in unserem Herzen.

 

 

Wir haben zwei Sterne taufen lassen für die beiden Engel – so haben sie eine Verbindung zu einander. Ich kann auch jedem nur raten, jedes kleine Teil in Erinnerung zu behalten und macht Fotos von eurem Kind. Ihr werdet es bereuen wenn ihr das nicht macht. Ich finde wir haben viel zu wenig gemacht von unseren beiden. Aber wir haben wenigstens ein paar.

 

Lorea hat über ihre Töchter auch ein Buch geschrieben.

 

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 25.02.2019